Mitarbeiter koordinieren Tagesgeschäft und sind im Katastrophenfall fest eingebunden

Traunstein. Die Disponenten der Integrierten Leitstelle in Traunstein (ILS) sind Tag und Nacht der erste Ansprechpartner aller „112-Notrufe“ für die Landkreise Altötting, Berchtesgadener Land, Mühldorf und Traunstein. Sie koordinieren alle nichtpolizeilichen Einsatzkräfte, insbesondere von Feuerwehr und Rettungsdienst in der Region. Im Computer der Leitstelle ist deshalb jedes erdenkliche Einsatzmittelhinterlegt und wird vom Einsatzleitrechner auf Grundlage der hinterlegten Alarmierungsplanung angezeigt, sobald dies eine Einsatzlage erfordert. „Derzeit herrscht auf Grund vieler Nachfragen zum Coronavirus ein erhöhtes Anrufaufkommen, wir haben reagiert und arbeiten tagsüber mit einem höheren Personalansatz bei der Notrufabfrage“, erklärt ILS Leiter Anton Groschack. Darüber hinaus haben die Mitarbeiter den Überblick über die Bettenauslastung der Krankenhäuser in der gesamten Region und bilden innerhalb der Örtlichen Einsatzleitung (ÖEL) einen zentralen Baustein bei der Bewältigung des Katastrophenfalls.

Die Sicherung der Betriebs- und Lauffähigkeit trotz aller Wirrungen rund um das Thema „COVID-19“ hat für die Verantwortlichen der ILS Traunstein höchste Priorität. Spezielle Konzepte für einen möglichen Personalausfall sind vorhanden und können bei Bedarf jederzeit zur Anwendung kommen. Die tägliche Lageentwicklung wird laufend beobachtet und somit kann im Bedarfsfall zeitnah auf Veränderungen reagiert werden. „Fakt ist: Ohne ILS geht es nicht – und ohne das großartige Engagement unserer Mitarbeiter würde die Leitstelle nicht funktionieren. Ein großes Dankeschön an dieser Stelle bei allen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für deren unermüdlichen Einsatz“, so der Tenor des ILS-Leiters.

Innerhalb der Leitstelle gibt es einen eigenen Führungsstab bestehend aus drei Mitarbeitern sowie dem Ärztlichen Leiter Rettungsdienst (ÄLRD). Täglich wird die aktuelle Lageentwicklung besprochen und ausgewertet. Daraus resultieren alle taktischen Maßnahmen. Der operative Schichtbetrieb wird durch den diensthabenden Schichtleiter koordiniert. Der fachliche Austausch unter den Organisationen und in die Örtliche Einsatzleitung im Landratsamt findet mittlerweile in Form von Videokonferenzen statt. „Diese Form der Kommunikation stellt zwar eine neue Erfahrung dar, es hat sich aber in der Praxis aber bereits bestens bewährt“, freut sich Anton Groschack.

„Bei aller Sensibilität für das Thema Corona müssen wir als Integrierte Leitstelle weiterhin unaufgeregt aber mit erhöhter Sensibilität und der gebotenen Aufmerksamkeit arbeiten“, erklärt Josef Gschwendner als Geschäftsführer des Zweckverbandes für Rettungsdienst- und Feuerwehralarmierung. Zum Schutz der Einsatzkräfte und zur Erfassung der
pandemischen Entwicklung wurde das Protokoll der Notrufabfrage bezüglich des Coronavirus angepasst. „Diese Informationen geben wir bereits bei der Alarmierung an die Einheiten weiter, damit sich diese mit entsprechender Schutzkleidung ausrüsten können“, so Gschwendner. Bei einem möglichen Verdachtsfall organisiert die ILS frühzeitig ein geeignetes Krankenhausbett und koordiniert somit den Patientenstrom effizient und zielgerichtet.

Innerhalb der Örtlichen Einsatzleitung stellen Christof Schmid und Anton Groschack das Bindeglied der Leitstelle zur Einsatzleitung dar. Die beiden agieren als „Fachberater ILS“ und informieren laufend über die aktuellen Daten und Zahlen. In enger Abstimmung mit den beteiligten Organisationen werden tagesaktuell Entwicklungen besprochen sowie Entscheidungsgrundlagen vorbereitet. Somit ist für einen kontinuierlichen Informationsfluss gesorgt. Diese enge Zusammenarbeit führt letztlich dazu, dass die Bürgerinnen und Bürger in den Landkreisen Altötting, Berchtesgadener Land, Mühldorf und Traunstein weiterhin auf eine schnelle und professionelle Hilfe bei Notfällen aller Art vertrauen können.

„Trotz des Lockdown in der Region und der damit verbundenen Ausnahmesituation appellieren wir an die Vernunft der Bürgerinnen und Bürger. Wenden Sie sich bei einem konkreten Verdachtsfall zu COVID-19 telefonisch an Ihren Hausarzt oder an den Ärztlichen Bereitschaftsdienst (Tel. 116 117). Haben Sie Verständnis für ggf. auftretende Wartezeiten beim Anwählen dieser Telefonnummer. Die Kolleginnen und Kollegen der KVB stehen derzeit einer extremen Belastungssituation gegenüber und verdienen unseren größten Respekt“, so berichten Groschack und Gschwendner einstimmig. Die ILS selbst, arbeitet derzeit tagsüber mit sechs Disponenten sowie einem Schichtleiter. Diese kümmern sich ausschließlich um die Notrufannahme und Koordination aller Einsatzkräfte. Ferner sind werktags zwei Systemadministratoren sowie drei Verwaltungs- und Leitungskräfte in der Dienststelle im Gewerbegebiet Kaserne vor Ort. Hob

Hubert Hobmaier, Örtliche Einsatzleitung, Stabsstelle S5
Bildquelle: Örtliche Einsatzleitung

Zu den Bildern:
Ärztliche Videokonferenz: Die beiden Ärzte Joaquin Kersting (links) und Hubert Pilgram (rechts) stehen in engem Austausch mit der Integrierten Leitstelle Traunstein. In regelmäßigen Videokonferenzen stehen sie auch mit der Führungsgruppe Katastrophenschutz unter der Leitung von Landrat Siegfried Walch und dem Gesundheitsamt sowie der Örtlichen Einsatzleitung im Landratsamt in regelmäßigen Kontakt.

Gruppenfoto: Von links nach rechts. Anton Groschack (Leiter der Integrierten Leitstelle Traunstein), Christof Schmid (Fachberater ILS in der Örtlichen Einsatzleitung), Josef Gschwendner (Geschäftsführer des Zweckverbandes für Rettungsdienst- und Feuerwehralarmierung) und die beiden Ärzte Joaquin Kersting und Hubert Pilgram als Ärztliche Leiter Rettungsdienst (ÄLRD).

ILS Betriebsraum: Hier laufen die Fäden zusammen. Aus den Landkreisen Altötting, Berchtesgadener Land, Mühldorf und Traunstein laufen alle 112 Notrufe für nichtpolizeiliche Einsatzkräfte auf. Zudem sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ILS ein zentrales Element bei der Bewältigung des Katastrophenfalls. Derzeit arbeiten sie mit einem verstärkten Schichtbetrieb, da viele Anfragen besorgter Bürger fälschlicherweise dort landen. Covid 19 Verdachtsfälle sollen sich jedoch telefonisch an die Hausärzte oder den Ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Telefonnummer 116 117 wenden, damit die Notrufleitungen der Leitstelle frei bleiben.

Medienwand: Die Disponenten haben den Überblick. Dazu ist jede Menge moderne Technik nötig. Bei einem Notruf schicken sie das richtige Rettungsmittel los und planen gleichzeitig den Weitertransport in die passende Klinik. Darüber hinaus sind sie auch insbesondere für die Feuerwehren der erste Ansprechpartner bei der Einsatzabwicklung. Auf Grund eines stärkeren Notrufaufkommens wurden die Schichten verstärkt. Sechs Disponenten und ein Schichtleiter nehmen derzeit im Tagdienst die Notrufe entgegen.