Bei Probebohrungen im Ortszentrum von Grabenstätt (Landkreis Traunstein), Hauptstraße, wurde am Freitag, den 16. Mai gegen 09:30 Uhr eine natürliche Gasblase angebohrt. Auf Grund des Gasaustritts wurde der Bereich großräumig abgesperrt und angrenzende Wohngebäude sowie ein Seniorenheim evakuiert.

Bei einer Probebohrung für Erdwärme wurde in 12 m Tiefe eine natürliche Gasblase angebohrt. Hierbei trat sofort Gas aus. Messungen der Feuerwehr, die unverzüglich die Sicherung der Schadensstelle einleitete, ergaben zunächst Hinweise auf akute Explosionsgefahr im Umfeld des Bohrlochs. Ca. 15 Häuser im Umkreis von ca. 100 Meter wurden durch die Polizei mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei geräumt. Die Bewohner des benachbarten Seniorenheimes wurden durch das BRK, das auch die Gestrandeten in der Mehrzweckhalle hervorragend versorgte, evakuiert und in das Kreisaltersheim Grabenstätt verlegt.

Das Gas breitete sich nur unmittelbar um das Bohrloch aus. Die Größe des Gasvorkommens ist nicht bekannt. Im Laufe das Einsatzes verringerte sich der Gasdruck. Zusammen mit einem hinzugezogenen Gutachter und Mitarbeitern einer Fachfirma begannen die Experten der Feuerwehr gegen 16:00 Uhr mit der Verdichtung des Bohrlochs. Dazu wurde ein Rohr in das Bohrloch eingeführt, das anschließend mit einer Betonschlämme verdichtet wurde. Über dieses Rohr entwich noch eine geringe Menge des flüchtigen Gases, so dass die Gefahr einer Explosion bzw. einer Entzündung gebannt war.

Die freiwilligen Einsatzkräfte der Feuerwehren werden die Nacht über die Schadensstelle kontrollieren. Derzeit ist nach Rücksprache mit dem Landratsamt Traunstein, dem Traunsteiner Kreisbrandinspektor und den Spezialisten der Feuerwehr vor Ort davon auszugehen, dass gegen 19:30 Uhr die Gefahrenmeldung aufgehoben werden kann. Ebenso wird bis ca. 19:30 Uhr die Stromversorgung im Ortszentrum von Grabenstätt wieder angeschaltet werden können.

Ab diesem Zeitpunkt wird es den evakuierten Bewohnern des betroffenen Bereiches möglich sein, ihre Häuser, Wohnungen und Unterkünfte wieder zu beziehen.

Personen kamen nicht zu Schaden. Über die Höhe eines evtl. Sachschadens liegen derzeit keine Erkenntnisse vor.
Insgesamt waren ca. 150 Einsatzkräfte der Feuerwehren der Umgebung, des Rettungsdienstes, des Maltheser Hilfsdienstes und der Polizei vor Ort.

Polizeibericht Polizeipräsidium Oberbayern SÜD