In Deutschland brennt es jährlich etwa 200.000 Mal und jeden Monat fallen dabei mehr als 30 Menschenleben Wohnungsbränden zum Opfer. In Bayern sind nun seit 2018 in allen Miet- und Privaträumen diese kleinen Lebensretter Pflicht. Im Landkreis Traunstein haben in diesem Jahr bereits elfmal „Brandmelder“ schlimmeres verhindert, indem sie bei einem Feuer frühzeitig Alarm geschlagen haben. Traunsteins Kreisbrandrat Christof Grundner sieht deshalb die Installation eines Rauchmelders nicht nur als gesetzliche Verpflichtung, vielmehr sei sie ein Beitrag, das Leben und die Gesundheit der Bewohner unmittelbar zu schützen. Im Falle eines Brandausbruches bleiben etwa „120 Sekunden“ um sich in Sicherheit zu bringen.

Was tun wenn es brennt? Christof Grundner erklärt, wenn es in der Wohnung brennt, sollte man diese schnellstmöglich verlassen. Brennt das Treppenhaus oder ist der Fluchtweg bereits verraucht, dann bleibt man am besten in der Wohnung. Wichtig ist in erster Linie, Fenster und Türen zu schließen, damit sich Feuer und Rauch nicht so schnell ausbreiten kann. Löschversuche können unternommen werden, sofern man sich nicht in Lebensgefahr begibt. Außerdem sollte schnellstmöglich ein Notruf unter der Nummer 112 abgesetzt werden. Erst wenn die Feuerwehr informiert ist, kommt professionelle Hilfe zur Unterstützung, so der Chef aller Feuerwehren im Landkreis.

Die Statistiken zeigen, dass vom Zeitpunkt des Brandausbruches bis zur der Entdeckung maximal 120 Sekunden vergehen dürfen, damit Bewohner eine gute Chance haben, sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Vor allem nachts, ist dies nur mit der Hilfe von Rauchmeldern möglich. Diese alarmieren mit einem lauten Pfeifton und „reißen wirklich jeden aus dem Bett“, informiert Traunsteins Kreisbrandrat. Diese paar Euro für den Kauf und Unterhalt der Geräte sind die beste Lebensversicherung auf der Welt, so Grundner weiter und verweist auf die Internetseiten des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein (www.kfv-traunstein.de). Hier finden sich ganz oben auf der ersten Seite alle weiterführenden Informationen und Tipps der Initiative „Rauchmelder retten Leben“.

Die Feuerwehren im Landkreis Traunstein sind in diesem Jahr bereits zu 24 ausgelösten Heimrauchmeldern, fünf Rauchmelderalarmen von Hausnotrufanbietern sowie 120 ausgelösten Brandmeldeanlagen, beispielsweise in Krankenhäusern oder Betrieben, ausgerückt. In elf Fällen trafen die Floriansjünger auf tatsächliche Brandereignisse, wobei allesamt auf Grund der rechtzeitigen Alarmierung schnell gelöscht werden konnten. Grundner betont, „Unsere Feuerwehren fahren in diesen Fällen lieber einmal zu oft raus, als dass sie bei einem Brand zu spät gerufen werden“.

Wenn man einen Heimrauchmelder „piepsen“ hört, dann braucht man nicht lange zögern und über die Notrufnummer 112 professionelle Hilfe der Feuerwehren anfordern, erklären Josef Gschwendner und Anton Groschack von der Integrierten Leitstelle (ILS) in Traunstein. „Je schneller wir davon Kenntnis erlangen, desto schneller können wir die Feuerwehren der vier beteiligten Landkreise Altötting, Berchtesgadener Land, Mühldorf und Traunstein alarmieren“, so die beiden im Gespräch mit dem Kreisfeuerwehrverband Traunstein. „Unsere Disponenten führen gezielt durch das Telefonat und erhalten so ein gutes Bild von der Lage vor Ort. Auf Grund der Angaben alarmieren sie unverzüglich entsprechendes Personal und Gerätschaften von Feuerwehr und Rettungsdiensten“, so die beiden Verantwortlichen der Traunsteiner Leitstelle.

Für den Einzugsbereich der ILS Traunstein sind im Landkreis Altötting in diesem Jahr bereits 57 Alarme von Brandmeldeanlagen, ein Einsatz für einen Hausnotrufanbieter und fünf Einsätze zu Hausrauchmelder angefallen. Dabei verzeichnet die Statistik sechs tatsächliche Brände. Im Berchtesgadener Land zeigt sich ein ähnliches Bild. Hier sind die Feuerwehren heuer bereits zu 79 Brandmeldeanlagen und 13 Rauchmeldereinsätzen ausgerückt. In sechs Fällen musste tatsächlich ein Feuer gelöscht werden. Für den Bereich Mühldorf ergibt sich folgendes Bild. 2019 fielen bereits 95 sogenannte BMA Alarme sowie 20 Alarmierungen zu ausgelösten Heimrauchmeldern an, wobei die Floriansjünger aus dem Landkreis Mühldorf in fünf Fällen tatsächlich mit einem Feuer konfrontiert waren. Hob

Die ILS Traunstein hat uns hierbei eine beeindruckende Einsatzstatistik zur Verfügung gestellt:

Brandmeldeanlage 351 Alarme in allen 4 Landkreisen
Altötting                          57 Alarme     Tatsächliche Ereignisse: 6
Berchtesgadener Land  79 Alarme     Tatsächliche Ereignisse: 3
Mühldorf                         95 Alarme     Tatsächliche Ereignisse: 2
Traunstein                     120 Alarme     Tatsächliche Ereignisse: 4

 Rauchwarnmelder über Hausnotruf 6 Alarme in allen 4 Landkreisen
Altötting                           1 Alarm      Tatsächliches Ereignis: 0
Traunstein                      5 Alarme     Tatsächliches Ereignis: 1

 Private Rauchwarnmelder 62 Alarme in allen 4 Landkreisen
Altötting                          5 Alarme     Tatsächliches Ereignis: 0
Berchtesgadener Land 13 Alarme     Tatsächliche Ereignisse: 3
Mühldorf                       20 Alarme     Tatsächliche Ereignisse: 3
Traunstein                     24 Alarme     Tatsächliche Ereignisse:

Quelle: ILS Traunstein 

Text und Bilder Hubert Hobmaier, Kreisfeuerwehrverband Traunstein e.V.

Quelle: Bild Brand Wäschetrockner: Initiative „Rauchmelder retten Leben“

Quelle: Bild „Rauchmelder“ und „Hinweis Anbringungsorte“ Landesfeuerwehrverband Bayern e.V.