Am Dienstag wird die neue Technik im ILS-Bereich Traunstein eingeführt

Nach gut zweijähriger intensiver Projektarbeit und Testphase steht die Umstellung von der bisherigen analogen auf die digitale Funktechnik jetzt unmittelbar bevor. In intensiver Absprache zwischen den Landkreisen Altötting, Berchtesgadener Land, Mühldorf a. Inn und Traunstein legte Landrat Siegfried Walch, Vorsitzender des Zweckverbands für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF), als „Premiere“ Dienstag, 4. Oktober, 8 Uhr, fest. Bereits Mitte April startete die Nutzung des Digitalfunks bei den polizeilichen Einheiten im Verbandsgebiet. Damit werden jetzt alle Organisationen im neuen digitalen Netz funken.

Im Januar 2014 fiel der Startschuss zur Einführung des Digitalfunks im Bereich der Landkreise Altötting, Berchtesgadener Land, Mühldorf a. Inn und Traunstein. Unter Federführung des ZRF Traunstein war unter Beteiligung aller beteiligten Organisationen eine regionale Projektgruppe gegründet worden, die sich mit allen relevanten Themen beschäftigte, um die Einführung des neuen zukunftsweisenden Funksystems reibungslos umsetzen zu können. So mussten beispielsweise die taktischen Konzepte sowie eine europaweite Ausschreibung zur Beschaffung der Funkgeräte erarbeitet werden.

In der Folge wurde die Integrierte Leitstelle (ILS) Traunstein technisch für das neue Funksystem ertüchtigt. Für die Verwaltung und Betreuung der neuen Technik wurde in den Räumen der Geschäftsstelle des ZRF eine neue Dienststelle, die sogenannte „Taktisch-Technische Betriebsstelle“, geschaffen. Durch das Bayerische Innenministerium wurden zeitgleich die Infrastruktur des Digitalfunknetzes in Auftrag gegeben und die Sendestandorte – etwa 45 in den vier Landkreisen – errichtet und vernetzt.

Bereits am 13. Juni wurde der Rettungsdienst in den vier Landkreisen auf Digitalfunk umgestellt. In dieser vorgeschalteten Test- und Pilotphase wurden bereits sehr gute Erfahrungen in der Anwendung der neuen Funktechnik gemacht. Besonders die hervorragende Sprachqualität und die flächendeckende Netzverfügbarkeit bilden hierbei einen Quantensprung gegenüber der bisher zur Verfügung stehenden analogen Funktechnik.

Eine wesentliche Verbesserung der Sicherheit für die Einsatzkräfte ist die „Notruffunktion“ bei den Digitalfunkgeräten. Bei einer Gefahrensituation für die Einsatzkräfte werden durch Drücken des Notrufknopfes sofort ein Alarmruf mit höchster Priorität in der ILS angezeigt und die Positionsdaten (GPS) übermittelt, so dass von der Leitstelle schnellstmöglich die geeigneten Maßnahmen zur Unterstützung eingeleitet werden können. Einen solchen kritischen Fall gab es bereits am 13. Juli, als Einsatzkräfte durch einen Patienten mit psychischer Erkrankung mit einem Messer bedroht wurden.

Im Oktober 2015 konnten dann das Digitalfunknetz für erste Tests in Betrieb genommen, die Schulungsmaßnahmen für die 12.000 Endanwender gestartet und der Einbau in die Einsatzfahrzeuge begonnen werden. In den vier Landkreisen wurden über 1.000 Einsatzfahrzeuge mit der neuen Funktechnik ausgestattet. In den nächsten Wochen noch letzte Restarbeiten erledigt.

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Landrat Siegfried Walch (Bild: 2. Von links) freut sich zusammen mit ZRF-Geschäftsführer Josef Gschwendner (rechts), ILS-Leiter Anton Groschack (2. von rechts) und Kreisbrandrat Hans Gnadl, dass das Projekt „Einführung des Digitalfunks“ nahezu abgeschlossen ist und jetzt endlich auf die neue Technik umgestiegen werden kann.